9/27/2008

Der Vogelmann im Regenwald


Wie ich ein "Birdie" wurde? Es ist ganz einfach: Morgens um halb fünf, es ist noch stockdunkel, aufstehen, nur schnell warm anziehen, natürlich kein Frühstück, dann eine halbe Stunde mit dem Jeep in das Mindo-Reservat mitten im Regenwald - und dort Angel Paz treffen, den Vogel-Experten. Es sind noch einige andere "Birdies" da, z.T. mit atembetraubend langen Objektiven ihrer Super-Kameras. Ich habe einen verhältnismäßig einfache Automatik-Fotoapparat - und in der noch Dämmerung habe ich es sicherlich mit dem Licht und den sich denn doch bewegenden Vögel am schwersten ... Wir hatten "Birdies" am ersten Mal bewusst im Krüger-Nationalpark in Südafrika erlebt, dort war ein Wochenend-Workshop mit Vogel-Experten aus aller Welt, die dort zu hunderten einflogen - und automatisch guckten wir auch nach jedem fliegenden Tier. Und ich wollte als junger Mensch so gern Förster werden - und das kommt denn doch mal wieder hoch. Jetzt im Regenwald sollen wir einige der seltensten Vögel Südamerikas sehen - aber erst einmal auf schmalen Wegen durch den Regenwald - und Augen und Ohren wacher denn je.

Unser Vogel-Experte, der mit seinen Vogelrufen, manchmal verbunden mit Kosenamen, und einigen Tricks, wie Weintrauben, Bananen oder Maden, seine seltenen gefiederten Freunde anlockt.


Im Regenwald-Dickicht, überall Bäume, Büsche, Gräser, Lianen, zusätzlich weitere Pflanzen in den Bäumen - die nur vom Regenwasser leben. Gottseidank kommt ab sieben Uhr die Sonne durch und es ist ein bisschen hell - aber wo sind die Vögel?


Für diesen "Rotkopf" - Gallito de la Penia (auf deutsch: Andenfelsenhahn) - stehen Birdies gerne irre früh auf, er gilt als extrem selten zu sehen: Er macht in kleinen Scharen ein tolles Spektakel, ähnlich wie Papageien und fliegt unentwegt hin und her, jagt den anderen Rotkopf - und ist natürlich nur für Experten mit Super-Kamera-Objektiven zu fotografieren. Aber schön anzusehen - und gibt ein gutes Gefühl, im Morgenfrauen was Besonderes zu sehen, zu erleben...

Ganz scheu, ganz selten, lebt im Dickicht (unten rechts und links)

Vogel in blau: Quetzal





(Unten) Bunte Kreation - auch ein Tucan: Er macht sich über die Weintrauben her Der Grüne Tucan - herrlich anzuschauen  Der Vogelmann pur: Er ruft, macht seinen Vogelruf und ködert mit einigen Maden und Würmern - und "sein" Gralaria Gigante/Giant Antpitta kommt. Und noch einige andere aus seiner Familie - allerdings in sicherer Entfernung. Auf dem Rückweg - natürlich - trafen wir an der Zuckerwassser-Futterstelle die Kolibris - immer wieder ein kleines Erlebnis, die fliegenden Diamanten.

Zurück von der Birdie-Tour, so eben nach zehn Uhr, gibt es ein einfaches, doch sehr tolles Frühstück - auch, weil ich einfach von der Vier-Stunden-Tour hungrig geworden bin. Die Vogel-Frau machte Bolones de Verde (Gekochte grüne Bananen als Knödel, gefüllt mit Fleisch) und Empanadas de Queso (Teigtaschen mit Käse) - hmmm, ein kräftigendes Frühstück.


Speziell für mich: Frisch gepflückte Brombeeren.

Blumen im Regenwald

In Ecuador gibt es noch wunderbare Regen- und Nebelwälder, die in den Anden in 3.000 - 4.000 m Höhe liegen. Wir haben darin wunderbare Wanderungen unternommen und dabei die schönsten Blumen und Bäume entdeckt.Gummistiefel schützen vor Schlangen und Pfützen
Der tägliche Regen füllt Flüsse und kleine Seen



Im Nebelwald wachsen hunderte Arten wilder Orchideen

Die Lieblingsblume der Kolibris: Guaycuno
Die blauen Früchte schmecken den Vögeln: Bombillos

Purple rain:...
Eine weisse Bromelie


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Bohnen, Mais, Bananen

In Ecuador, wo die meisten Menschen und Familien von 300 Dollar oder weniger im Monat leben, sind Bohnen, Mais und Bananen die Hauptnahrungsmittel. Hin und wieder gibt es ein Meerschweinchen oder Schweinefleisch und getrunken wird natürlich Kaffee, der hier angebaut wird. Wir haben uns verschiedene Märkte angesehen und schon viele Gerichte probiert. Die meisten sind ganz lecker...

Die Indios bauen ihr Gemüse selber an. Alles, was man nicht selbst braucht, wird einmal in der Woche aus dem Markt verkauft.

Bohnen sind das Grund-Nahrungsmittel

Indios verkaufen auf dem Markt lebende Perl-Hühnchen

Wilde Beeren werden im Regenwald gepflückt

Mandarinen gibt es an jeder Strassenecke: 12 Stück für einen Dollar

Köstlich: Warme Brötchen mit süssen Feigen und Käse

Als Snack zwischendurch : Churo
Schmecken lecker: Küchlein aus gekochten grünen Bananen und Mehl

Ungewohnt: Bananen mit Schweinefleich

Wer es sich leisten kann, hält sich ein Hausschwein (an der Leine)

Indios grillen in einer Strassenkücke Innereien





9/25/2008

Eine Vulkan-Wanderung bis zur Schneegrenze

Mit der Seilbahn ging es bei Quito in luftige Höhe, gute 4.000 m. Dann ging's zu Fuß weiter, Richtung Vulkan Ruew Pichincha - war ursprünglich nicht so geplant, war ein schöner Tag und brachte Spaß.





Der erste Teil der Wanderung war angenehm, in luftiger Höhe kamen wir sehr gut voran, hatten tolle Ausblicke auf die anderen Berge und sahen am Wegesrand herrlich blühende Pflanzen.




Der letzte Teil der Wanderung war hart, vor allem auch, weil ich nur Sport- und keine richtigen Wanderschuhe anhatte. Der Wind blies kälter, wir wanderten zeitweise in den Wolken, der erste Schnee - mein erster Schnee der Anden in etwa 4.500 m Höhe.





Allerdings: Ganz bis zum Vulkan - etwa 5.000 m Höhe - kam ich nicht ...